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Der Boden unter den Füßen

Gestern war ich also wieder beim icf-Gottesdienst, den ich im Dezember schonmal besucht habe. Ich muss gestehen, das ich mich richtig drauf gefreut habe, die Freunde jedoch einer Verunsicherung Platz machte, je näher der Termin rückte. In gewisser Weise erinnerte mich das an meine Unsicherheit während der Christmette in meiner alten Gemeinde, aber gestern gingen meine Fragen in eine andere Richtung.

Ich war immer jemand, der einen Großteil seines Selbstbewußtseins aus seiner Arbeit zog. Ich denke nicht, das ich zur Arroganz neige, aber mein Auftreten war ein anderes, als ich noch meinen Traumjob hatte. Auch über meine musikalischen Unternehmungen konnte ich mich immer gut definieren; leider hat sich da nach der Auflösung meiner letzten Band vor mehr als einem Jahr auch nichts mehr getan. (Kleine Randnotiz: Ich habe gerade meine "5 Dinge, ihr noch nicht wusstet" nochmal gelesen: Das liesst sich auch genau so: wie jemand, der es nötig hat, sich durch Vergangenes zu profilieren. Peinlich, eigentlich. Ist aber leider so.)

Momentan ist da also wenig, worauf ich "stolz" sein könnte. Aber sollte man sein Selbstbewußtsein als Christ nicht aus der Tatsache beziehen, das man sich von Gott geliebt weiss? Und das tue ich tatsächlich, in der letzten Woche hatte ich ein Gefühl von Nähe zu Gott wie schon lange nicht mehr. Aber da tut sich eine Lücke auf - wenn ich mich durch Leistung nicht mehr definieren kann, warum kann ich es dann nicht durch die Liebe Gottes?

Das wirft auch noch eine weitereFrage auf: In wie weit beurteile ich eigentlich andere Menschen über ihre Leistungen? Normalerweise würde ich das weit von mir weisen, aber ich sollte wohl mal darüber nachdenken, in wie weit sich das doch bei mir eingeschlichen hat.

Lustigerweise kam ich auf dem Hinweg zur Kirche an einem versifften Swingerclub mit dem Namen "Zügellos" vorbei. Denn genau danach sehne ich mich eigentlich: Nach einer Begegnung mit Gott ohne zu meinen, ihm meine Zügel verpassen zu müssen...

Leider fühlte ich mich diesmal während des Gottesdienstes nicht so befreit. Da ich morgens verpennt hatte, bin ich abends hingegangen. Jemand hat mich auch sofort angesprochen, aber das war's dann auch, er hat mich weder anderen vorgestellt, noch hat er danach nochmal hallo gesagt, und ich fühlte mich eher wie ein Fremdkörper dort.

Das Thema der Predigt war der Anfang des Jakobus-Briefs: Wie man den Glauben im Alltag behält. Besonders diese Stelle schien mir aufschlussreich:

6 Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird.7 Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. 8 Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.

Momentan habe ich zwar wenig Zeifel an Gott, aber mein Leben war im Prinzip das eines Zweiflers: Ich habe nie etwas wirklich zuende gemacht, habe 1000 Sachen angefangen und doch wieder abgebrochen. War ich mir nicht sicher? Wie oft habe ich mich Gott nahe gefühlt und habe mich dann doch wieder von ihm enfernt?

Vielleicht muss mir Gott erstmal den Boden unter den Füssen wegziehen, bevor er mit sich selber zur Sache kommt. Man, soviele Fragen, soviele Ansätze, schon wieder. Manchmal fühle ich mich wie jemand, der im ersten Level eines Computerspiels gefangen ist und nicht weiter kommt, weil er nicht versteht, was er machen soll und irgendwelche Dinge auf dem Weg nicht mitgenommen hat...

Nächsten Sonntag gibt es nach dem GD eine Infoveranstaltung über das icf, zu der ich mal gehen werde, vielleicht ist es in kleinerem Kreis einfacher, sich kennezulernen. Und das, habe ich gemerkt, ist ein wichtiger Faktor, damit ich mich in einer Gemeinde wohl fühle: Persönliche Beziehungen zu Leuten.

Zu allem Überfluss ist diese Woche eine Gesprächsgruppe in meiner alten Gemeinde. Es geht um eine Neugliederung der Hauskreise, und obwohl ich mal Interesse signalisiert habe und auch eingeladen wurde, weiss ich nicht, ob ich hingehen soll. Mein Hunger nach einer anderen Form GD, die mich Gott näher bringt, wird duch einen neuen Hauskreis nicht gestillt werden. Vielleicht sollte ich dem Pastor mal eine mail schreiben und ihm das alles erzählen...
bodenpersonal - 9. Jan, 17:52

"Vielleicht muss mir Gott erstmal den Boden unter den Füssen wegziehen, bevor er mit sich selber zur Sache kommt."

ich fühl mich auch manchmal so. wenn dann eine große geistliche krise ausbricht und ich mich Gott sehr fern fühle denke ich immer, andere leute, die ganz üble sachen erlebt haben (gewalt, drogen, prostitution etc.) und dann zu Gott fanden, haben es einfacher. weil sie ganz unten waren ...
ich war eigentlich immer sehr "normal", hatte zwar auch krisen - wie jeder mensch. aber mich lässt das gefühl nicht los, dass menschen, die sehr entfernt von Gott erscheinen, nach einer bekehrung die intensivere beziehung zu Gott haben.

"Vielleicht sollte ich dem Pastor mal eine mail schreiben und ihm das alles erzählen..."

das könnte unter umständen eine gute idee sein, vielleicht hat er ja ein paar neue impulse für dich.

Onkel Toby - 10. Jan, 07:27

DAS Gefühl habe ich auch bzgl. ehemals kirchenferner Menschen. Aber momentan will ich den ganzen Kuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, warum Gott nicht für jeden gleich intensiv erfahrbar sein sollte.

Und was das "ganz unten sein" betrifft: Immerhin wäre ich fast mal obdachlos geworden. Vielleicht hätte ich es doch mal drauf ankommen lassen sollen... :)
bodenpersonal - 10. Jan, 20:15

also grundsätzlich hat Gott ja für alle menschen den gleichen "kuchen" - es liegt nur an uns ihn zu nutzen, ob wir ganz unten sind oder nicht. den einen fällt es eben leichter das anzunehmen als den anderen. ich muss jedenfalls noch viele stücke essen. :)

zwiespalt - 29. Jan, 23:02

Vielleicht suchst und willst du zurzeit zu verbissen? Manchmal kann es einen weiter bringen loszulassen.

Und warum eigentlich eine mail? Warum nicht ein persönliches Gespräch?

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