Donnerstag, 18. Oktober 2007

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Zu Besuch beim Motoki-Kollektiv in Köln

Neulich hatte Francis vom Bodenpersonal in einem Post auf das Motoki-Kollektiv aus Köln hingewiesen. Da ich ja derzeit in der Nähe bin, habe ich mich am Sonntag abend mit Francis und seiner Liebsten zum dortigen Abschluss-Gottesdienst ihrer "Goldener Oktober"-Woche verabredet.



Während dieser Zeit gab es in dem alten Ladenlokal in der Kölner Stammstr. neben anderen Aktionen ein 24/7-Prayer, Konzerte und verschiedene Installationen im Keller und im Lokal, die sich u.a. mit der Frage beschäftigten, was uns wertvoll ist - daher auch der Gold-Bezug.

Das Motoki-Kollektiv ist keine Gemeinde, sondern eher eine Gemeinschaft von Christen, die ihre eigenen Vorstellungen von Anbetung und Gottesdienst verwirklichen wollen, was ihnen auf absolut beeindruckende Weise gelingt. Derzeit gibt es zwar regelmäßige Treffen, aber keine Gottesdienste, und so war das Treffen am Sonntag abend, dem wir beiwohnen durften, schon eine Ausnahme.



Erwartungsgemäß passierte nicht viel von dem, was man sonst in einem Gottesdienst erwarten würde - es wurde nicht gebetet, und gesungen wurde auch nicht. Dafür haben 2 Leute "I've been looking for freedom" von Hassel Daviidhoff gecovert (was eigentlich eine schöne Idee war, die sich m.E. allerdings noch besser hätte vermitteln können, wenn man den Song ernsthaft und nicht übertrieben ironisch gespielt hätte).Dann gab es eine Bildermeditiation, die aus Fotos von Dingen bestanden, die Leute aus dem Kollektiv als für sich wertvoll empfanden.

Anschliessend hat jemand dann noch eine Art "Predigt" (wenn man so will) über diese Bilder und unser sowie das biblische Wert-Verständnis gehalten, die viele schöne Gedanken hatte.

Alles in allem ein wirklich schöner Abend; ich fand es nur etwas schade, dass die Leute offensichtlich lieber unter sich geblieben sind. Wir saßen etwas getrennt von den anderen an einem Tisch in der Nähe der Tür, aber es hat uns niemand angesprochen oder sich zu uns gesetzt. Dafür habe ich mich etwas mit der Frau unterhalten, die hinter der Theke stand und die sehr nett und offen war.

Vor allem hat mich beeindruckt, mit wieviel Liebe und Mühe an der Einrichtung und an dem 24/7 Gebetsraum gearbeitet wurde. Es gibt wohl 2 Designer in der Gruppe, die offensichtlich sehr genau wissen, was sie tun, und so wirkten die Räume sehr stylisch, aber nicht kalt.

Wenn ich bei Köln Leben würde, dann wäre ich sicheröich öfters mal da. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Motoki-Kollektiv weitergeht.


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Sonntag, 14. Oktober 2007

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What's goin on

Vor drei Tagen hat mein Vater über Nacht Fieber bekommen. Ein Arzt hat einen Bauchwanddurchbruch disgnostiziert und und er wurde sofort vom CT in dem OP geschoben. Dort stellte man fest, dass er ein Loch im Magen hatte, durch das Keime in dem Bauch eingedrungen sind, die zu einer Bauchfellentzündung und dem Durchberuch geführt haben. Um die Naht nicht durch Husten z.B. zu gefähren, muss er jetzt wieder bin Montag narkotisiert bleiben, d.h. der Prozeß des Aufwachens verzögert sich und beginnt erstmal wieder von Neuem.

Ich merke, dass ich nach drei Wochen hier an meine Grenzen komme. Die ständige Fahrerei zur Intensivstation, nur um festzustellen, dass sich eigenlich kaum was gebessert hat oder es schlimmer geworden ist, die ständigen Schuldgefühle, weil ich mit meiner Arbeit hier nicht nachkomme und die Tatsache, dass ich meine Liebste sehr vermisse haben dazu geführt, dass ich mir ein Flugticket für Dienstag abend besorgt habe. (Bahn war zu teuer und zu unzuverlässig und für Mitfahrzentralenabenteuer bin ich zu alt). Ich freue mich wie blöd darauf, nach Hause zu kommen, und habe natürlich auch Schuldgefühle meinem Vater und meinem Bruder gegenüber, die ich jetzt hier alleine lasse. Aber da gibt es wohl keine eindeutig richtige Entscheidung. Notfalls kann ich ja wieder nach Köln fahren, es sind ja nur 600 Km.

Ich vermisse auch meine Gemeinde sehr. Letztes Wochenende hatten sie eine kleine Freizeit und ich hatte mich schon Monate voher darauf gefreut, einige von ihnen mal näher kennenzulernen und vielleicht ein bisschen mehr die "Vibes" der Community kennenzulernen. Naja, war leider nicht Möglich. Beim nächsten Mal vielleicht.

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Mittwoch, 10. Oktober 2007

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The Felice Brothers - Roll on arte



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the moon, the stars and the sun.

Im Radio läuft gerade diese fürchterliche Instant Karma-Version der noch unerträglicheren U2 und ich versuche, nicht an meinem Vater zu denken. Aber wie soll das gehen - seit zwei Wochen fahre ich täglich eine Stunde mit dem Bus nach Siegburg, um ihn für maximal zwei Stunden auf der Intensivstation besuchen zu können, und dann eine Stunde wieder zurück. Jeden Tag rufen mindestens 3 Leute an, um zu fragen, wie es ihm geht, was ich vom Prinzip her natürlich schön finde. Solange es langsam besser geht, macht mir das nichts aus. Aber wenn ich selber Angst habe, was wird denn dann von mir erwartet? Durchhalteparolen? Die Wahrheit? Aber was ist die Wahrheit? Schliesslich reime ich mir selber jeden Tag aus's Neue zusammen, wie es ihm wohl geht.

Heute gibt es nichts Gutes zu berichten. Er schien wieder viel weiter weg zu sein, hat mich kaum angesehen und auch keinen Händedruck hingekriegt. In den letzten drei Tagen ist es so viel besser geworden, aber ihn heute zu sehen hat mich fertig gemacht. Er hat sich viel bewegt in seinem Bett, was eigentlich ein gutes Zeichen ist, aber seine Bewegungen erinnerten mich deutlichst an die meiner Mutter, nachdem sie ihre Schlaganfälle bekommen hatte. Der Arzt sagt, er habe eine Heparin-Unverträglichkeit (ein Blutverdünnungsmittel), was zu vielen kleinen Verschlüssen im Gehirn geführt haben könne. Der Neurologe will noch Untersuchungen machen, aber es könnte sein, dass er in einem Dämmerzustand bleibt, aus dem er nicht mehr aufwacht. Und als ich ihn heute da so liegen da, mit so wenig Bewußtsein hinter seinen Augen, da hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl.

Die Frau, die mit ihm auf dem Zimmer liegt, hatte ähnliches, nur schlimmer: Sie hatte eine Allergie gehen Heparin, was zu einem Herzinfakt nach der Bypass-OP führte und ihr ging es sehr schlecht. Langsam berappelt sie sich wieder, und an manchen Tagen sieht es so aus, als ob die beiden ein morbides Wettrennen führen, wer denn wohl als erster aufwacht. Wenn überhaupt.

Ich musste mich heute sehr zusammenreissen, um im Kranlenhaus nicht einfach hemmungslos loszuheulen. Dabei weiss ich, dass Gott bei uns ist. Es beten so viele Leute für ihn, und ich fühle mich in meinem täglichen Gebetszeiten meist sehr geborgen. Ich muss an Storchs Heilungs-Serie denken und frage mich manchmal, ob ich Schuld daran sein könnte, wenn mein Vater nicht geheilt wird, weil ich irgendwas falsch gemacht habe - nicht genug geglaubt, nicht früher versucht, diese Gabe zu üben - irgendwas.

Ich muss jetzt ins Bett. And we all shine on.

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Sonntag, 7. Oktober 2007

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Zielgruppenorientierte Gottesdienste my ass.

Sitze gerade im Bonner Café Göttlich, in dem ich während meines Studiums damals immer verkehrte. Eben spielte sich folgender grossartiger Dialog mit der Bedienung ab:

Ich: "Ich hätte gerne noch ein Ei."
Sie: "Einen HAI?"
Ich: "Nein. Ein Ei. Haie standen nicht auf der Karte."
Sie: "Ach so, sorry. Ich bin neu und kenne die Namen noch nicht alle."


Ich wollte an diesem Wochenende gerne einen Gottesdienst besuchen. In meine alte Baptistengemeinde zu gehen, wäre allerdings das Letzte, das mir in den Sinn gekommen wäre. Ich habe ein bisschen im Netz nach einer Kirche gesucht und wäre gerne mal zu den Jesusfreaks nach Köln gegangen, weil die Leute auf den Photos nett aussahen. Leider haben sie es nicht geschafft, Ort und Zeit ihrer Gottesdienste auf ihrer website bekannt zu geben und hielten es auch nicht für nötig, auf meine mail zu antworten.

Ich bin dann heute morgen nach Bonn in eine Gemeinde gegangen, die sich auf ihrer website betont "hip" gab, und die mir nicht ganz fremd war, weil ich schonmal in Berlin bei einem Gottesdienst einer Gemeinde dieser Kriche war. Interessanterweise war der Gottesdienst sehr ähnlich zu der Berliner Gemeinde, was in mir kurz eine Franchising-Vermutung auslöste. Sie hatten allerdings keine Band, sondern sangen zu christlichen Mainstream-Rocksongs von CD. Ansonsten gabs eine Ansage, die "worship" Zeit, eine Predigt und eine Einladung, doch zum essen zu bleiben. Wäre ich vielleicht auch, wenn mich die Predigt nicht so befremdet hätte.

Die zentrale Aussage war: Wenn man keine Leidenschaft für Gott empfindet, die sich in einem expressiven Anbetungsstil ausdrückt, hat man ein Problem mit Gott. Das wäre nämlich ein Hinweis darauf, dass man keine echte Beziehung zu ihm hätte, sondern ihn nur wie einen Automaten behandeln würde. Na schönen Dank auch.

Was mir in letzter Zeit immer häuffiger auffällt und was mir auch beim Lesen der Flyer jener Gemeinde aufgefallen ist, ist der Anspruch vieler Gemeinden, "für" eine "junge Generation" o.s.a. Kirche "anbieten" zu wollen. Jene Gemeinde benutze sogar den Begriff "professioneller Gottesdienst". Irgendwie scheint es immer noch darum zu gehen, Angebote zu schaffen von denen man dann erwartet, dass sie von der "Zielgruppe" auch gefälligst genutzt werden sollen.
Junge Menschen hören ja immer so Rockmusik, dann müssen wir eben auch Rockmusik im Gottesdienst haben. Und dann sind sie ja alle immer so visuell geprägt und wir wollen ja nicht von gestern sein, dann drehen wir also Videoclips mit 120 Schnitten in der Sekunde und vielen bunten Lichtern, wie die das ja von MTV kennen.

Als ob man den Gottesdienst für die Menschen machen würde. Was für ein komischer Gedanke. Der von McLaren neulich verlinkte Trevin Wax schreibt völlig zu Recht, dass es nun wirklich nicht die Musik ist, die die "jungen Leute" in die Gemeinde treiben würde, und ich möchte ergänzen: Es ist auch nicht das "Angebot", von dem irgendjemand glaubt, damit würde man irgendjemand anderen erreichen.

Es ist schlicht die Gemeinschaft - persönliche und ehrliche Beziehungen, die nichts verkaufen wollen und das Gegenüber ernst nehmen - und nicht nur als Bekehrungsopfer wahrnehmen.

Dann könnte ein Gottesdienst nämlich so aussehen: Jeder bringt etwas mit, was ihm wichtig ist. Die Musik, die wir machen ist die, die wir sonst auch hören. Die Gedichte, die wir vorlesen, finden wir gut und liegen uns am Herzen, weil wir die gut finden und sie uns am Herzen liegen. Mit der show, die wir machen, wollen wir unsere Liebe zu Gott ausdrücken und niemanden "ansprechen". Alle können mitmachen, nicht nur die, die sich am lockersten auf der Bühne geben.

Ich denke, es ist ein Irrglaube, dass postmoderne Menschen nur an irgendetwas Interesse haben, weil es "professionell" präsentiert ist. Wenn dahinter nicht eine offene, Gott liebende und sich umeinander kümmernde Gemeinschaft steht, und der Gottesdienst nicht ein ehrlicher Ausdruck davon ist, dann wird die ganze Mühe nicht viel nützen.

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Samstag, 6. Oktober 2007

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Revolution in Jesusland

Ich bin zu müde, was eigenes zu schreiben deshalb kopiere ich einfach den Text aus Boing Boing:

"Zack Exley, one of the smartest progressive online activists I know, has been maintaining a blog called "Revolution in Jesusland," about the evangelical resurgence, with an emphasis on bridging the gap between progressive activists and evangelicals. This is a laudable effort, and Zack's tackling it with wit, humility and a great deal of intelligence.

First, progressives will never achieve their goals as long as they are hostile toward and ignorant about the faith of 100 million of their own people who are born again Christians.

Second (and we know how difficult this is to believe) there is an incredibly large and beautiful social movement exploding among evangelicals right now that stands for nearly all of the same causes and goals that secular progressives do. Those goals include: eliminating poverty, saving the environment, promoting justice and equality along racial, gender and class lines and for immigrants--and even separation of church and state.

By learning to work together with "progressive" evangelicals, secular progressives will stand a better chance of achieving their goals and also learn an enormous amount from these remarkable people and their organizations that will help secular progressives strengthen their own movement."


Wer hätte das gedacht: Da draussen hört tatsächlich jemand zu.

link

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Freitag, 5. Oktober 2007

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2 x Emerging Church Kritik

Hier lässt sich ein Gary Gilley über die Annahme der EmCh aus, das es die Aufgabe der Kirche sein, Gottes Reich auf die Erde zu bringen. Er kritisiert Ansicht, die Kirche sein dazu da, für Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt zu kämpfen und so Gottes Reich zu erschaffen und ich denke, er geht da von einem Mißverständnis aus. Nachdem was ich gelsen habe glaubt eigentlich niemand, dass Gott sein Reich schneller aufrichtet, weil die Christen sich so darum bemühen, oder das es im Grunde sogar aus dem Guten besteht, dass wir hier so machen. Bei dem meisten von ihm angefürten Autoren sehe ich schon die Fähigkeit, das hiesige Reich von dem, das noch kommt, zu unterscheiden.

Interessant an diesem Artikel ist die Kritik an den Handlungen der EmCh, für die der Autor "in der Bibel keine Belege findet". Aber er fragt sich nicht, auf welcher Grundlage die Conversation denn so handelt - aber immerhin schafft er es, die New Perspektive on Paul in einem Haupt- und einem Nebensatz zu diskreditieren.

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Wenn man nur die Sympthome sieht, ohne den Grund zu verstehen, und dann auch noch abstruse Aussagen zitiert, die mal im Namen von Emerging Church gemacht wurden, dann kann man zu dieser interessanten Ansicht kommen:

"Beim Oberdenken der Kerninhalte der Emerging Church drängt sich der Verdacht auf, dass die EC keine biblische Antwort auf diese Zeit ist, sondern eher ein Programm, der einzigen Wahrheit, dem einzigen Heilsweg über Jesus Christus einen postmodern getarnten, diabolischen Dolchstoß zu versetzen."
Quelle, weit unten

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Mittwoch, 3. Oktober 2007

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thank you

icu

Er liegt da und schläft. Es gibt nach wie vor keine negativen Nachwirkungen der OP, die Lungenentzündung besserst sich von Tag zu Tag und all seine Werte sind stabil. Nur aufwachen will er nicht. Heute ist der dritte Tag, an dem er kein Schlafmittel mehr bekommt, aber bis darauf, dass er manchmal kurz die Augen offen hat, ohne etwas zu erkennen, passiert nichts.

Die Schwester sagt, dass es desto länger mit dem Aufwachen dauern kann, je älter der Patient ist und je länger die Narkose war, aber seine Arterien sind verkalkt und wer weiss, was sich in der letzten Woche in seinem Hirn abgespielt hat? Ob er träumt? Manchmal sieht es aus, als hätte er Schmerzen. Ich wünschte, ich könnte bei ihm sein, wenn er langsam wieder aufwacht. Er wird sicher Angst haben, weil er nicht wissen wird, wo er ist und was passiert ist.

Die Liebste ist heute Mittag wieder zurück nach Berlin gefahren. Sie war seit Samstag da und war wirklich eine grosse emotionale Hilfe. Gerade bin ich wieder zurück aus dem Krankenhaus gekommen, in diese leere Wohnung, die mein Vater sonst so selten verlassen hat...

Samstag fährt mein Bruder, mit dem ich mich bis jetzt jeden Tag im KH getroffen habe, für eine Woche an die Nordsee. Er hatte eigentlich Zweifel, aber ich habe ihm dazu geraten, denn er arbeitet sehr viel für sehr wenig Geld und hat 3 kleine Kinder. Ich gönne ihm jede Erholung, die er kriegen kann. Die nächste Woche werde ich dann noch hier bleiben; dann: mal sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieses Allein-sein momentan so belastet.

In dem Buch, das ich gerade gelesen habe, gibt es ein Gedicht, dass mich sehr berührt hat, und wie sich das mit guter Kunst gehört, weiss ich gar nicht genau, warum. Es ist wohl eher das Thema Dankbarkeit und nicht die Begriffe, die gerade in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen.

Ich tippe das jetzt einfach mal ab, obwohl ich weiss, dass ich das nicht darf. Aber machmal sind Copyrights eben auch nur scheissegal.

Thanks

Listen
with the night falling we are saying thank you
we are stopping on the bridge to bow from the
railings
we are runniung out of the glass rooms
with our mouths full of food to look at the sky
and say thank you we are standing by the water
looking out
in different directions

back from a series of hospitals back from a
mugging
after funerals we are saying thank you
after news of the dead
whether or not we knew them we are saying thank
you
in a culture up to its chin in shame
living in the stench it has chosen we are saying
thanks you

over telephones we are saying thank you
in doorways and in the backs of cars and in
elevators
remembering wars and the police at the back door
and the beatings on the stairs we are saying thank
you

in the banks that use us we are saying thank you
with the crooks in the office with the rich and the
fashionable
unchanged we go on saying thank you thank you

with the animals dying around us
our lost feelings we are saying thank you
with the forests falling faster than the minutes
of our lives we are saying thank you
with the words going out like the cells of a brain
with the cities growing faster over us like the earth
we are saying thank you faster and faster
with noboby listening we are saying thank you
we are saying thank you thank you and waving
dark though it is.

W.S. Merwin

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Sonntag, 30. September 2007

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Feathers & Downs

Mittlerweile bin ich ganz froh, dass die Besuchszeit auf der Intensivstation auf 2 Stunden limitiert ist. Ich bin jedesmal völlig fertig, wenn ich da raus komme. Natürlich schliesst die Cafeteria genau dann, wenn die Besuchszeit zu Ende ist; der Automatenkaffee heisst nur so. Mein Vater hat eine schwere Lungenentzündung und wird immer noch beatmet. Morgen soll er geweckt werden und muss alleine atmen, aber das hat schon gestern morgen nicht hingehauen.

Eine quälende Scheisse ist dass alles. Zu den Problemen mit meinem Dad sind in den letzten Tagen auch noch eine Menge anderer Eindrücke dazugekommen, von denen ich nicht richtig weiss, wo ich sie hinstecken soll. Die Beerdigung von M.'s Vater und das Wiedersehen mit ihr nach all den Jahren. (Ich habe bei solchen Angelegenheiten immer die Angewohnheit, abgeklärt und rational zu tun, aber als ich in ihre verweinten Augen schaute, habe ich nur noch Schwachsinn geredet.). Den Besuch bei N. der als Künstler immer einer der ärmsten Menschen war, die ich kannte. Immerhin hatte seine Freundin einen festen Job. Vor einem Jahr hat sie geeerbt und jetzt habe sie mehr Geld, als man in einem Leben ausgeben kann.

Hätte jetzt gerne eine Taste zum Vorspulen.

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Freitag, 28. September 2007

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Die gewünschte Sämigkeit



Mein Vater hat die OP vorgestern ganz gut überstanden, er liegt aber immer noch auf der Intensivstation und ist nicht bei Bewußtsein. Asserdem bekommt er noch zusätzlich Sauerstoff, da seine Lungen nicht so gut arbeiten. Gestern konnte ich für 2 Stunden zu ihm, und ihn da so liegen zu sehen, schlafend, vor all den Geräten und vor allem vor diesem Monitor mit den Zahlen, die irgendwas bedeuten, das ich nicht verstehen kann, war ganz schön hart. Heute wollen sie ihn aufwecken und sie hoffen, dass er wieder alleine atmen kann.

Es ist sehr seltsam, ohne ihn in seiner Wohnung zu sitzen. Sonderlich gut kann ich mich nicht auf die Arbeit konzentrieren, aber dann muss das Nötigste eben reichen. Meine alte Freundin aus der Jugendgruppe, deren Vater letzen Freitag gestorben ist, habe ich vorgestern noch angerufen, und das Gespräch war richtig gut. Warum auch nicht. Heute Nachmittag holt mich jemand aus der Gemeinde ab und nimmt mich mit zur Beerdigung, danach werde ich wieder ins Krankenhaus fahren und abends dann nach Köln, um einen alten Freund zu sehen, zu dem ich den Kontakt fast völlig verloren hatte. Eine Reise vom Tod ins Leben, quasi, denn besagter Freund hat auch noch 2 ganz kleine Kinder.

Bizarrster Moment des gestrigen Tages: In ein fast leeres Strauß-Geschäft zu gehen und die Belegschaft angeregt über die Vorteile der Todesstrafe diskutieren zu hören.


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Donnerstag, 27. September 2007

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Ein Jahr lang alle Regeln der Bibel befolgen…



Dieser Mann hier hat ein Jahr lang alle Regeln der Bibel (vor allem des AT, scheint mir) befolgt und ein Buch darüber geschrieben. Und es waren nicht nur die 10 Gebote, sondern auch der ganze Rest, den ein orthodoxer Jude befolgen musste. Auf newsweek online gibt es ein ganz interessantes Interview, und bei Amazon findet sich eine Leseprobe.
via


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Montag, 24. September 2007

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Alles ist gut, alles.*

Ich bin heute relativ spontan zu meinem Vater nach Köln gefahren. Er kommt morgen ins Krankenhaus, ein dreifacher bypass muss gelegt werden. Obwohl er immer meinte, dass ich nicht zu kommen brauche, ist mir überhaupt nicht wohl dabei gewesen, zu Hause zu bleiben. Ist schon komisch manchmal: Ich will über Dinge nachdenken, um mir eine Meinung zu bilden, aber eigentlich weiss ich von der ersten Sekunde eh, was ich tun werde.

Vor ein paar Jahren hat er schonmal eine ähnliche OP über sich ergehen lassen müssen, und eine Folgeerkrankung hätte ihm fast das Leben gekostet. Jetzt ist er 80 Jahre alt und ich würde es mir nie verzeihen, wenn er es nicht überleben würde und ich nicht da gewesen wäre.

Mein Vater und ich stehen uns sehr nah. Machdem meine Mutter 1990 gestorben ist, habe ich noch 8 Jahre mit ihm zusammen gelebt und das hat uns irgendwie zusammen geschweist. Ich habe von ihm so viel über Gottes Güte und Liebe gelernt, ohne, das wir viel darüber gesprochen hätten. Er hat es einfach vorgelebt, und obwohl er ein sehr einfacher Mann mit gerade mal vier Jahren Schulbildung ist, weiss er mehr über manche Dinge, als ich je lernen werde.

Als ich gestern mit ihm telefoniert habe, erzählte er, dass ein Mann aus unserer alten (und seiner immer noch aktuellen) Baptistengemeinde vor ein paar Tagen gestorben sei. Er war der Vater eines Mädchens, das in meiner alten Jugendgruppe war. Ich war mal ein bisschen in sie verliebt und ich weiss, dass ich ihr eine Zeit lang auch viel bedeutet habe. Sie wird jedenfalls immer einen Platz in meinem Herzen haben. Was mich aber etwas ratlos macht, ist die Tatsache, dass ich immer noch nicht zu wissen scheine, wie man mit Trauernden umgeht. Das hätte ich spätestens mit dem Tod meiner Mutter lernen müssen. Aber: Einfach anrufen? Was, wenn ständig Leute anrufen und nerven? Was sagen, wenn man sich so lange nicht gesehen hat? Scheiss auf Karten. Ich hoffe, ich schaffe es am Freitag irgendwie auf die Beerdigung.

Es ist gut, zu wissen, das so viele Leute für meinen Vater beten. Es haben sich sogar einige aus meiner neuen Kirche gemeldet und das finde ich wirklich sehr beruhigend. Ich weiss, dass Gott da ist, und das wir alle in ihm geborgen sind, egal, was passiert.

In dieser Woche will ich jeden Tag zumindest ein paar Stunden im KH sein. Ansonsten werde ich verschen, hier weiter zui arbeiten. Ich habe jetzt eine O2 internet-flatrate frür 25 EUR, wenn ich das Handy als Modem benutze, und das ist alles sogar ganz schön schnell. Ich werde sehen, wie produktiv ich sein werde....

*Meine Mutter hatte mir mal die Anleitung zum Unglücklichsein von Watzlawick geschenkt und das war die Widmung. Ich habe sie nie gefragt, was das bedeuten soll und rätsele immer noch darüber.


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Freitag, 21. September 2007

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St. Thomas R.I.P.

Gestern, kurz bevor wir auf die Bühne gingen meinte Dirk, unser Drummer, zu mir: Weisst Du eigentlich, das St. Thomas tot ist? Und da war es wieder, das Gefühl, dass einem gerade kurz in den Magen geboxt wurde. Ich war nicht unbedingt ein Fan, aber sein erstes Album habe ich sehr gemocht, damals. Seine einfachen Songs hatten so etwas total naives aber strahlten gleichzeit immer eine grosse Traurigkeit aus, als ob ihn seine Naivität vor zu viel Leid beschützen sollte.

Vor einigen Jahren (2003?) hat er auch auf dem Festival gespielt, bei dem ich immer als Stage Manager arbeite. Ich habe ihn als sehr schüchtern in Erinnerung und es schien alles auf eine gepflegte Borderline-Persönlichkeit hin zu deuten. Und als Norweger konnte er natürlich saufen ohne Ende. Hat er auch.

Er hatte damals noch einen so durchgeknallten wie polytoxikomanen Mitmusiker dabei, der noch 2 Tage nach dem Festival im Wintergarten saß und Bierkästen leerte. Irgendwann hat ihn dann jemand zum Bahnhof gefahren und in einen Zug gesetzt.

Die Todesursache ist wohl noch unbekannt, aber es wird wohl Selbstmord gewesen sein. Er war 31 Jahre alt.

Hier kann man sich ein schönes Konzert anhören.

Ich wünschte, es hätte ihm jemand helfen können.

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Mittwoch, 19. September 2007

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Spass mit Christen, Teil 457

… und Gott liebt uns trotzdem.



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R.I.P. Slice of Laodicea

Wie ich eben dem Naked Pastor entnahm, hat der christliche hateblog "Slice of Laodicea" das Zeitliche gesegnet. Ingrid Schlueter, die Betreiberin schreibt hier über das,was passiert ist, und irgendwie klingt es merkwürdig. Zumal sich fast alle Artikel darüber noch leicht finden lassen.

Immerhin findet David Hayward versöhnliche Worte. R.I.P.

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Front Porch Serenades

Morgen spiele ich wieder mit meiner Combo, diesmal im Rahmen eines Popkomm-showcase im King King Klub in der Brunnenstr. Das showcase trägt den schönen Titel "Front Porch Serenades" - An international SingerSongWriter's eve! Und es spielen:

Kieran McMahon (IRL) 20.00Uhr

"Kieran Mc Mahon ist ein in Berlin arbeitender Ire aus Belfast, der just sein zweites Album mit ausgefeilt-urbanem Grandezza-Pop, wunderschön arrangiert, fertigstellt. Erneut mit dem Produzenten von 2Raumwohnung und Maximilian Hecker.

Ann Vriend (CAN) 20.45h

"Und auch Ann Vriend aus Alberta/Kanada, mehrfache Awardgewinnerin, die sich mit ihrer quecksilbrigen Stimme und ihren seelenvoll-poppigen Piano-Balladen jedesmal in die Herzen ihres Publikums spielt. Ann Vriend tourt als Solomusikerin."

Shane Alexander (USA) 21.45h

"Dann Shane Alexander aus San Francisco, der als Solokünstler Deutschland mit seinem hinreißenden Indieprogramm besucht.Er gilt in den Staaten bereits jetzt als der Shootingstar unter den Singer-Songwritern! In 2006 hat er das Vorprogramm für alle US-Termine von Jewel gespielt (was nicht gerade wenig war!) und soeben hat er 12 Daten für Seal eröffnet!"

Rykarda Parasol (USA) 22.45h

"Rykarda Parasol (Solo) aus Californien, die mit ihrem purpurdunklen Folk-Noir just als 'Nick Caves kleine Schwester im Geiste' gehandelt wird. Geht mit Botanica auf Tour. September bis Oktober 2007."

The Henry Reyels Band (D) 00:00h

"Henry Reyels unstetes Kosmopolitenleben beginnt in Bethlehem. Ein Anker ist ihm durchgängig die Liebe zu amerikanischem Folk und Country, was - sich zwar derer Ahnen bewusst- seine Songs inspiriert, die aber dennoch in eine ganz eigene Welt zu entführen vermögen und es dabei locker schaffen, sich sämtliche mit dem Genre assoziierten Klischees vom Hals zu halten. Reyels präsentiert diesen Herbst sein zweites Album, entstanden mit dem Produzenten von Timid Tiger/Werle&Stankowski/The Rain."

Ausserdem lege ich vor, nach und zwischen den Bands noch vornehmlich alte Country-Platten auf und freue mich über jeden, der Hallo sagt.

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Dienstag, 18. September 2007

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I'm moving on.

Es ist ja eine sehr günstige Ausgangslage, wenn sich die Anmietung eines neuen Domizils mit dem Ende des Verbleibs in dem Alten überschneidet. Da sich mein freier Speicherplatz bei twoday.net dem Ende nährt, werde ich langsam aber sicher zu Wordpress wechseln. Der geneigte Leser / die geneigte Leserin kann sich schonmal die neue Adresse bookmarken:

http://schleichwege.wordpress.com/

Ich werde noch einige Zeit lang beide Blogs parallel führen, aber über kurz oder lang gehen hier die Licher aus - nach fast genau einem Jahr. Da ich es bedaure, dass sich twoday in dieser Zeit nicht die Mühe gemacht hat, das an einigen Stellen äusserst unübersichtliche admin-design zu verbessern, weine ich diesem Blog keine Träne nach.

Wir sehen uns.

goto

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Miles Davis
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Dead Can Dance
Dead Can Dance (1984)


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Charlie Louvin


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