Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!Willst du auch bei der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:

Say it like you would mean it.

Fono hat sich gestern gefragt, in wie weit eine Entlassung der letzten RAF-Terroristen mit Bedingungen verknüpft sein sollte. Überhaupt scheint das bei fast allen Kommentaren zu diesem Thema ein Rolle zu spielen: Man verlangt - wenn schon keine Entschuldigung, dann zumindest "Reue" oder eine "Distanzierung".

Im gestrigen Spreeblick-Podcast stellte Tanja dazu die Frage, ob sich denn Verbrecher wie Ackermann oder Hartz für ihre Taten "entschuldigen" oder zumindest "distanzieren" würden. Johnny meinte dazu, dass das ja genau der Punkt sei: Die würden sich ständig entschuldigen und distanzieren, denn dies diene im Prinzip als "Abrakadabra" für die Weiterbeschäftigung; die Entschuldigungen seien also reine Lippenbekenntnisse ohne jeden Wert.

Und ich muss ihm da recht geben. Seit langem schon frage ich mich angesichts der ewigen Politikerlügen, den Talkshowgästen, die bezahlt werden, um absonderliche Meinungen zu vertreten, dem ständigen Sturm von Bullshit, dem man ausgesetzt ist, wie man eigentlich noch von soetwas wie "Wahrhaftigheit" in der medialen Übersetzung ausgehen kann. "Talk is cheap", sagt der Amerikaner dazu und meint genau das: Warum sollte das, was ich denke, kongruent sein mit dem, was ich sage? Helmut Kohl hat das Prinzip ja auch erfolgreich verfolgt: Ab einer bestimmten Fallhöhe kann man meistens davon ausgehen, dass man nur lange genug warten muss, bis sich keiner mehr recht daran erinnert. Um dann um so schlimmer weiterzumachen.

Peter Hartz ist das jüngste Beispiel und zeigt, dass sich sogar die Justiz daran beteiligt. Er hatte sich noch nicht mal entschuldigen müssen, bei ihm wie bei Josef Ackermann reicht Geld, um sich als erwiesene Verbrecher von der Strafe freikaufen zu können. Und von Ex-RAF-Leuten verlangt man "Reue". Das jemand wie Jenninger, der alleine aufgrund von missglückten Betonungen bei einer öffentlichen Rede den Hut nimmt und auch nicht wieder kandidiert, scheint heutzutage so dumm wie unbegreiflich.

Auch die nun Mögliche "Überwachung" von Prominenten mittlers Handy-Kameras hat bis auf Kramer und diesem Abgeordneten aud den USA bislang keine Opfer gebracht, denn so dumm, etwaige unpopuläre Meinungen tatsächlich zu äussern, dürften nur die wenigsten sein. Dafür schlagen die Politiker ja auch jetzt mit massiven Einschränkungen der Staatsbürgerrechte zurück und begründen dies auch wieder mit Bullshit, den sie sich für ihre Zwecke zurechtgelegt haben.

Für mich stellt sich die "öffentliche Äusserung" mittlerweile nahezu immer als komplett inszeniertes und zweckgebundenes "bla" dar, egal, ob bei der Travestie einer politischen Talkshow namens "Christiansen" oder sonstwo im öffentlichen Raum. Es geht immer darum, etwas zu verkaufen, und wenn es nur die eigene Meinung ist.

Bedauerlicherweise gibt es das auch bei Kirchen. Vor einiger Zeit habe ich bei riverofgod eine Seite über sog, "soaking" gefunden, das wohl eine Art Marketing-Idee der Toronto Airport Christian Fellowship zu sein scheint. In Volume 11 - Issue 5 "Soaking in God's Glory" ihrer online-Zeitung wird behauptet, das Soaking das neue Ding ist, wie toll es ist, das jeder Christ es machen muss u.s.w. Gegen Ende wird dann undezent darauf hingewiesen, dass man diese Gabe Gottest ja zum Preis von 300 Dollar bei Seminaren lernen kann, und natürlich kann man für weites Geld auchnoch anderen "Soaking"-Krempel kaufen. Sehr geschäftstüchtig, Leuten für etwas viel Geld abzuknöpfen, über das man vorher behauptet hat, es sein ein Geschenk von Gott.

Analog zu Richard Beck's Wunsch nach eine "Bullshit-freien Kirche" würde ich mir zumindest Wünschen, das Christen in diesem Bereich eine grosse Sensibilität an den Tag legen und von vornherein klar machen würden, das es beim Christentum nicht um irgendeine austauschbare Weltanschauung geht, sondern um Jesus, und das hier nichts vertickt werden soll. Der Zugang zum Glauben muss so billig und niederschwellig sein wie nur irgendwie möglich.

Keith Green hat seine Alben verschenkt. Was die Berliner Gemeinde auf dem Weg sich dabei denkt, für eine MP3-Predigt 2 Euro zu verlangen, verstehen wohl nur sie allein.
TomInTheRiver - 26. Jan, 23:18

Reaktion - Tom - riverofgod.de

Hallo Toby,

ich habe Deinen Artikel soeben gelesen und war etwas überrascht über deine bitteren Zeilen. Auch wenn mich keine der erwähnten Dinge persönlich betreffen, so möchte ich doch gerne reagieren auf das, was Du geschrieben hast.

Ich persönlich glaube nicht, dass „soaking“ eine Marketing-Idee der TACF ist. Sie behaupten nicht, „soaking“ erfunden zu haben und die Praxis des „soaking“ gab es bei TACF schon lange bevor öffentlich darüber gesprochen oder geschrieben wurde. Es ist an sich auch nichts neues, zumindest nicht von der Grundidee her. Allerdings ist es in dem Rahmen in dem TACF „soaking“ praktiziert schon eine „neue Idee“ und ein Geschenk Gottes. [Aber schon im Buch Prediger lesen wir, dass es nichts neues unter der Sonne gibt. ;-)] Das es nun unbedingt „das neue Ding“ ist, so sehe ich die verschiedenen Artikel nicht, die ich bereits darüber gelesen habe. Auch die Dinge, welche ich in einzelnen Predigten darüber gehört habe, hörten sich nicht nach Marketing an. Zu den von Dir erwähnten Kosten von 300 $ (was nicht 300 Euro sind):

Angeboten wird von TACF eine Schulung zum Thema „soaking“. Diese geht eine Woche. Darin enthalten ist das notwendige Material und die Kosten für eine Konferenzteilnahme und der Lohn der Leute die während der Schulung lehren und dienen. 300 $ sind viel Geld, aber nicht zuviel dafür. Außerdem wird in der Zeitschrift nirgendwo gesagt, dass man „soaking“ nur betreiben könnte, wenn man diese Schulung mitgemacht hat. Diese Schulung wird angeboten für Menschen, die ein eigenes „Soaking Center“ eröffnen und betreuen möchten. Eine Art Zentrum um dort Leuten mit „einweichendem Gebet“ zu dienen. Zentren der Erholung, des Auspannens, etc.. Ist diese Soaking-Schulung allerdings zu teuer und zu weit weg, so kann man auch 4 Schulungseinheiten in einer Gemeinde in seiner Nähe (was momentan wohl nur den Nordamerikanischen Kontinent betrifft) besuchen, diese kosten insgesamt 125 $. Und wem auch das zu teuer ist, der kann sich für 49 $ ein „soaking kit“ bestellen. Und die 49 $ sind keine Geschäftemacherei, denn in dem Kit enthalten sind:

Ein Willkommens-Set mit Briefen von John & Carol Arnott, Registrierungsformulare für die Eröffnung eines Soaking Gebets Centers und anderes Informationsmaterial. Dazu kommen noch 2 DVD's, eine Musik-CD und ein Zertifikat. Allein für 2 DVD's und eine Musik-CD wäre der Preis von 49 $ schon gerechtfertigt. [Des weiteren ist hier laut Erfahrungswerten von Freunden von mir eine Betreuung der Center Leiter durch lokale Leiter inbegriffen.]

Du siehst also, ein wenig tiefergehende Beschäftigung mit der Materie ergibt, dass es hier nicht um Marketing oder Geldmacherei geht. Und im übrigen kannst Du soaking völlig kostenlos betreiben. Die Informationen die in den kostenlos zum Download angebotenen „Spread the Fire“-Heften und auf diversen deutschen und englischen Seiten verfügbar sind, reichen dafür völlig aus. [Der Artikel auf meinem Blog gibt Dir zum Beispiel genügend Info's ohne einen Cent zu bezahlen...]

Du könntest sogar ein „Soaking Gebets Center“ eröffnen ohne einen Cent zu bezahlen, da dies in Deutschland kein geschützter Begriff ist. Du dürftest Dein Center nur nicht als „in Verbindung mit TACF“ bezeichnen.
Einen Aufreger-Artikel ist schnell geschrieben, Gerüchte sind ebenfalls schnell in die Welt gesetzt. Schießen kann heute jeder, zuhören nur noch wenige. Eine genaue Recherche trifft man leider auch nur noch selten an. Von dem Auferbauungsfaktor und der Weisheit spreche ich gar nicht erst.

Onkel Toby - 28. Jan, 18:47

Tom,

ich hatte sogar schon angefangen, was zu schreiben, aber ich finde den letzten Abschnitt Deines Kommentars so doof und klugscheisserisch, das ich befürchte, meine Reaktion könnte dich noch weniger "auferbauen" und wäre wohl auch nicht weise, deshalb lasse ich es lieber.
TomInTheRiver - 28. Jan, 23:09

Toby,

wenn Du mir hier Deine Antwort nicht hinschreiben möchtest, schreib mir ne Mail. Ich kann direkte und ehrliche Antworten vertragen. Ich sprach auch nicht davon, dass Du nur wohlgewählte Worte verwenden solltest oder so. Ich hab dir meine Meinung geschrieben und wie Teile deines Posts bei mir ankamen. Wie ich sie empfunden habe. Darauf darfst Du ruhig reagieren und zwar so, wie Du bist und nicht so, wie ich es gerne hätte.

Mein Kommentar hatte nicht den Zweck "Recht haben zu wollen", sondern nur den Zweck deine etwas einseitige Darstellung durch meine persönliche Sichtweise der Dinge zu ergänzen und an manchen Stellen auch zu korrigieren.

Gruß Tom
Onkel Toby - 28. Jan, 23:54

Du,

das ist echt voll knorke von Dir, das Du mir erlaubst, in meinem blog so zu reagieren "wie ich bin", weisst Du? Echt voll offen. Es ist auch total ok, Du, wenn Du Deine Sicht der Dinge schilderst, dazu ist die Kommentarfunktion ja da, Du. Aber wenn ich keine Lust habe, auf Kommentare zu reagieren, u.a. auch, weil sich meine Wahrnehmung der Dinge durch Deine "Ergänzungen" und "Korrekturen" nicht verändert hat, dann ist das halt so. Und ich werde Dir deshalb auch keine mail schreiben.

Ich wünsche Dir eine Woche mit enorm hohem Auferbauungsfaktor und viel Weisheit!

Toby
fono - 26. Jan, 23:51

Zum Thema "Soaking":

Lustiger als eine Vermarktung dieser "neuen" Idee finde ich Sprachvermischungen wie z.B. "Wozu sollte ich „Soaken“?". Die Sache an sich ist ja sowieso nicht neues und wurde bzw. wird schlicht als Hören auf den Hl. Geist bezeichnet und kann sogar ohne Hilfestellung eines Segnungsteams oder Lobpreisgottesdienstes funktionieren. Das macht die Sache allerdings weitaus weniger aufregend als ein hippes Soaking.

Bevor man mich falsch versteht: Ich freue mich wenn jemand die Gaben des Hl. Geistes entdeckt und für sich nutzen kann. Trotzdem kann ich den evangelikalen Geschwistern nur raten, sich besser mit den Texten und Erkenntnissen der guten alten Kirchenväter zu beschäftigen. Die haben all diese Sachen schon vor langer Zeit erkannt.

TomInTheRiver - 28. Jan, 12:01

Wenn du Zeit findest....

Toby, wenn Du Zeit findest, würde ich mich über eine Reaktion von Dir freuen.

Gruß Tom

goto

Musikliste


Miles Davis
Miles Smiles


Miles Davis
Sorcerer


Young Marble Giants
Colossal Youth & Complete Works


Leon McAuliffe & his Cimarron Boys
Take off, & more


Bonnie Prince Billy
The Letting Go



Porter Wagoner
Wagonmaster


Doc Watson
Southbound


Dead Can Dance
Dead Can Dance (1984)


Rachel Harrington
The Bootlegger's Daughter






Charlie Louvin
Charlie Louvin


Drive-by Truckers
A blessing and a curse


Ben Weaver
Paper Sky


Washington
Astral Sky


Neil Young
Live at Massey Hall 1971


Michael J. Sheehy
Ghost on the Motorway



Scott Walker
Tilt


Denison Wittmer
Are you a dreamer?


Stephen Simmons
Drink Ring Jesus


Common Verse
Roland Heinrich



Danielson
Ship



Richmond Fontaine
Thirteen Cities

RSS Box

Suche

 

Status

Online seit 6855 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 14. Sep, 20:29

Ikonen

Icon2

Über mich.
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren