Alles ist gut, alles.*
Ich bin heute relativ spontan zu meinem Vater nach Köln gefahren. Er kommt morgen ins Krankenhaus, ein dreifacher bypass muss gelegt werden. Obwohl er immer meinte, dass ich nicht zu kommen brauche, ist mir überhaupt nicht wohl dabei gewesen, zu Hause zu bleiben. Ist schon komisch manchmal: Ich will über Dinge nachdenken, um mir eine Meinung zu bilden, aber eigentlich weiss ich von der ersten Sekunde eh, was ich tun werde.
Vor ein paar Jahren hat er schonmal eine ähnliche OP über sich ergehen lassen müssen, und eine Folgeerkrankung hätte ihm fast das Leben gekostet. Jetzt ist er 80 Jahre alt und ich würde es mir nie verzeihen, wenn er es nicht überleben würde und ich nicht da gewesen wäre.
Mein Vater und ich stehen uns sehr nah. Machdem meine Mutter 1990 gestorben ist, habe ich noch 8 Jahre mit ihm zusammen gelebt und das hat uns irgendwie zusammen geschweist. Ich habe von ihm so viel über Gottes Güte und Liebe gelernt, ohne, das wir viel darüber gesprochen hätten. Er hat es einfach vorgelebt, und obwohl er ein sehr einfacher Mann mit gerade mal vier Jahren Schulbildung ist, weiss er mehr über manche Dinge, als ich je lernen werde.
Als ich gestern mit ihm telefoniert habe, erzählte er, dass ein Mann aus unserer alten (und seiner immer noch aktuellen) Baptistengemeinde vor ein paar Tagen gestorben sei. Er war der Vater eines Mädchens, das in meiner alten Jugendgruppe war. Ich war mal ein bisschen in sie verliebt und ich weiss, dass ich ihr eine Zeit lang auch viel bedeutet habe. Sie wird jedenfalls immer einen Platz in meinem Herzen haben. Was mich aber etwas ratlos macht, ist die Tatsache, dass ich immer noch nicht zu wissen scheine, wie man mit Trauernden umgeht. Das hätte ich spätestens mit dem Tod meiner Mutter lernen müssen. Aber: Einfach anrufen? Was, wenn ständig Leute anrufen und nerven? Was sagen, wenn man sich so lange nicht gesehen hat? Scheiss auf Karten. Ich hoffe, ich schaffe es am Freitag irgendwie auf die Beerdigung.
Es ist gut, zu wissen, das so viele Leute für meinen Vater beten. Es haben sich sogar einige aus meiner neuen Kirche gemeldet und das finde ich wirklich sehr beruhigend. Ich weiss, dass Gott da ist, und das wir alle in ihm geborgen sind, egal, was passiert.
In dieser Woche will ich jeden Tag zumindest ein paar Stunden im KH sein. Ansonsten werde ich verschen, hier weiter zui arbeiten. Ich habe jetzt eine O2 internet-flatrate frür 25 EUR, wenn ich das Handy als Modem benutze, und das ist alles sogar ganz schön schnell. Ich werde sehen, wie produktiv ich sein werde....
*Meine Mutter hatte mir mal die Anleitung zum Unglücklichsein von Watzlawick geschenkt und das war die Widmung. Ich habe sie nie gefragt, was das bedeuten soll und rätsele immer noch darüber.
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I'm movin' on! --> http://www.schleichwege.wordpress.com!
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Vor ein paar Jahren hat er schonmal eine ähnliche OP über sich ergehen lassen müssen, und eine Folgeerkrankung hätte ihm fast das Leben gekostet. Jetzt ist er 80 Jahre alt und ich würde es mir nie verzeihen, wenn er es nicht überleben würde und ich nicht da gewesen wäre.
Mein Vater und ich stehen uns sehr nah. Machdem meine Mutter 1990 gestorben ist, habe ich noch 8 Jahre mit ihm zusammen gelebt und das hat uns irgendwie zusammen geschweist. Ich habe von ihm so viel über Gottes Güte und Liebe gelernt, ohne, das wir viel darüber gesprochen hätten. Er hat es einfach vorgelebt, und obwohl er ein sehr einfacher Mann mit gerade mal vier Jahren Schulbildung ist, weiss er mehr über manche Dinge, als ich je lernen werde.
Als ich gestern mit ihm telefoniert habe, erzählte er, dass ein Mann aus unserer alten (und seiner immer noch aktuellen) Baptistengemeinde vor ein paar Tagen gestorben sei. Er war der Vater eines Mädchens, das in meiner alten Jugendgruppe war. Ich war mal ein bisschen in sie verliebt und ich weiss, dass ich ihr eine Zeit lang auch viel bedeutet habe. Sie wird jedenfalls immer einen Platz in meinem Herzen haben. Was mich aber etwas ratlos macht, ist die Tatsache, dass ich immer noch nicht zu wissen scheine, wie man mit Trauernden umgeht. Das hätte ich spätestens mit dem Tod meiner Mutter lernen müssen. Aber: Einfach anrufen? Was, wenn ständig Leute anrufen und nerven? Was sagen, wenn man sich so lange nicht gesehen hat? Scheiss auf Karten. Ich hoffe, ich schaffe es am Freitag irgendwie auf die Beerdigung.
Es ist gut, zu wissen, das so viele Leute für meinen Vater beten. Es haben sich sogar einige aus meiner neuen Kirche gemeldet und das finde ich wirklich sehr beruhigend. Ich weiss, dass Gott da ist, und das wir alle in ihm geborgen sind, egal, was passiert.
In dieser Woche will ich jeden Tag zumindest ein paar Stunden im KH sein. Ansonsten werde ich verschen, hier weiter zui arbeiten. Ich habe jetzt eine O2 internet-flatrate frür 25 EUR, wenn ich das Handy als Modem benutze, und das ist alles sogar ganz schön schnell. Ich werde sehen, wie produktiv ich sein werde....
*Meine Mutter hatte mir mal die Anleitung zum Unglücklichsein von Watzlawick geschenkt und das war die Widmung. Ich habe sie nie gefragt, was das bedeuten soll und rätsele immer noch darüber.
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Onkel Toby - 24. Sep, 09:24