Altar des Alltags
Ich erinnere mich, das meine Mutter viele Jahre als Haushälterin bei einer Unternehmerfamilie arbeiten musste. Dort kam hin und wieder die Oma vorbei und fragte meine Mutter eines Tages, ob sie wisse, zu welchem Heiligen man beten müsse, wenn man seine Schlüssel verloren habe.
Diese Geschichte symbolisiert für mich immer die bizarre Welt des Katholizismus, der sich an den Alltag anschleimt, aber die Leute trotzdem nur mit pompösemPipifax abspeist, anstatt ihnen zu sagen, das sich die ganze Geschichte um Jesus dreht und man den ganzen anderen Quatsch schleunigst vergessen sollte. Andererseits habe ich in meinem Leben einige Katholiken getroffen, die echte und engagierte Christen waren, und es hat mich immer mit Respekt erfüllt, wie man in diesem religiösen Nebelkerzen-Terror tatsächlich herausfinden kann, um was es eigentlich geht.
Die Riesenmaschine hat seit kurzem ein neues Projekt namens: Altar des Alltags, bei dem man online zu Götter beten kann wie
dem Gott des übertriebenen Ehrgeizes an der falschen Stelle,
dem Gott des passbildtauglichen Gesichtsausdrucks,
dem Gott der Nagetiere und vorsichtshalber auch Hasenartigen
dem Gott der Kontrolle über die eigenen Haare
und noch einigen anderen. Per webcam kann man kontrollieren, ob das Gebet sein Ziel erreicht hat.
Das wäre dann sowas wie Katholizismus für St.Oberholz-Besucher. Wenns hilft...
...ach ja: Hat sich eigentlich schon jemand getraut, die ZIA mit dem ekligen 70-Jahre Begriff der "Spassguerilla" zu bedenken? Nicht? Ha. Erster. Das Buch ist trotzdem uneingeschränkt empfehlenswert
Onkel Toby - 16. Nov, 00:00